Österreich - 25 und 100 Schilling Goldmünzen

100 Schilling Goldmünze aus 1931

Die 25 und 100 Schilling Goldmünzen wurden von 1926 bis 1938 für den Umlauf geprägt und waren somit in Österreich allgegenwärtig. Die hohen Stückzahlen und das wertvolle Material machen die Alpendollars heute, entgegen ihrem historischen Zweck, zu attraktiven Handelsgoldmünzen.

Die Goldstücke werden im Volksmund gerne als „Alpendollar“ oder „Goldschilling“ bezeichnet. Im Fachhandel hat sich die Bezeichnung „25 bzw. 100 Schilling Gold“ durchgesetzt.

Das Schilling-Nominal des historischen Zahlungsmittels besitzt heute keine praktische Relevanz mehr. Denn der Wert der Handelsgoldmünzen bestimmt sich im Wesentlichen nach dem Feingehalt der Münze. Wenige Ausnahmen verfügen zudem über deutliche Sammleraufschläge.

Beim Design der Goldschillinge existieren, in Abhängigkeit von Prägejahr und Nominal, vier unterschiedliche Versionen. Unsere Abbildungen im Beitrag zeigen die auflagenstärksten Motive der Anlagemünze, sprich jene Motive die primär für Goldanleger interessant sind.

Das puristische Design der zwischen 1926 und 1934 ausgegebenen Goldmünzen stellt den jeweiligen Nominalwert großflächig dar und fasst diesen durch stilisierte Lorbeerzweige ein. Das Ausgabejahr sowie der Künstlername sind ebenfalls in einfacher Eleganz vermerkt. Auf der Gegenseite wird im Wesentlichen das österreichische Bundeswappen vom Schriftzug „Republik Österreich“ eingerahmt. Der Adler trägt eine Mauerkrone auf dem Kopf und hält in seinen Klauen Hammer und Sichel als Symbol für Bürger, Bauern und Arbeiter.

In den Prägejahren von 1935 bis 1938 wanderte das Nominal der 25 Schillingmünze auf die Vorderseite der Prägung und der Schriftzug wurde auf „Österreich“ verkürzt. Die Rückseite wurde gänzlich überarbeitet und zeigt  ein Bildnis von Leopold III, Markgraf von Österreich samt Modell von Stift Klosterneuburg. Mit Blick auf das Motiv wird die Münze von den einheimischen Sammlern gerne als „die Klerikalfaschistische“ bezeichnet.

Die 100 Schilling Goldmünze stellt von 1935 bis 1938 die Madonna von Mariazell in den Mittelpunkt der Motivseite. Auch hier wurde die Valuta der historischen Münze auf die Gegenseite „verbannt“ und der Schriftzug entsprechend reduziert.

Alle vier Motive bestehen aus einer 900er Goldlegierung, welche die Kratzfestigkeit der Münzen entsprechend erhöht. Der Münzrand ist gekerbt und wurde ohne Inschrift geprägt.

25 Schilling Goldmünze aus 1929

Die Alpendollars verfügen, neben dem Motivwechsel, über weitere numismatische Aspekte. So variierte die Auflage beispielhaft zur Bürgerkriegszeit in 1933 erheblich, so dass noch heute gesuchte Raritäten entstanden. Gleiches gilt für die auflagenschwache 100 Schilling Goldmünze aus 1935, welche ebenfalls über nachhaltige Aufpreise verfügt. Das Prägejahr 1938 ist bei beiden Nominalen sehr gefragt. Im März 1938 marschierten die Nationalsozialisten in Österreich ein, verbrachten die Goldreserven nach Berlin und schmolzen diese in weiten Teilen ein. Entsprechend gelangten bis zu diesem Zeitpunkt nur wenige Münzen in den Umlauf, so dass sich heute – je nach Erhaltung und Sammler – ganz erhebliche Aufschläge beim Verkauf realisieren lassen. Eine Übersicht der Prägezahlen können Sie unserer Aufstellung entnehmen.

Jahr 100 Schilling 25 Schilling
1926 63.800 276.705
1927 68.745 72.670
1928 40.190 134.040
1929 74.850 243.270
1930 24.850 129.535
1931 101.935 169.000
1932 keine Prägung
1933 4.725 4.945
1934 9.385 11.000
1935 950 2.880
1936 12.000 7.260
1937 2.900 7.660
1938 1.400 1.360
Bitte beachten Sie, dass die tatsächliche verfügbaren Stückzahlen - bedingt durch Einschmelzungen - erheblich geringer ausfallen können. Numismatische Raritäten haben wir optisch hervorgehoben.

Anders als bei einer Vielzahl weiterer Handelsgoldmünzen existieren keine offiziellen Nachprägungen. Insbesondere die Jahre mit hohen Prägezahlen werden generell mit nur geringen Aufschlägen auf den Materialwert gehandelt. Damit sind beide Stückelungen für Anleger interessant, die möglichst viel Gold für Ihren Kapitaleinsatz erhalten wollen.

In Österreich, aber auch in Teilen Deutschlands hat sich ein nachhaltiger Markt für die beiden Schilling Goldmünzen gebildet. Im Fachhandel, aber vereinzelt auch bei Banken, sind die Alpendollars regelmäßig anzutreffen. Zudem ist Anlagegold in allen EU-Staaten sowie der Schweiz von der gesetzlichen Mehrwertsteuer befreit.

Nominal Feingewicht Feinheit Gewicht Abmaße
100 Schilling 21,17 g 900 ‰ 23,523 g 33,20 x 1,90 mm
25 Schilling 5,292 g 900 5,881 g 21,00 x 1,20 mm