Silbermünzen vs. Silberbarren

Lunar Hase - 1 KG Silber

Sie haben sich für eine Anlage in physisches Silber entschieden und stellen sich die Frage ob Sie bevorzugt Silbermünzen oder Silberbarren zur Anlage kaufen sollen? Bieten Silberbarren einen Preisvorteil und wenn ja, wie hoch ist dieser? Welche Anlagemünze oder welcher Barrenhersteller sollte ggf. bevorzugt werden?

Sofern Ihnen die zuvor genannten Fragestellungen nicht unbekannt erscheinen, stellen wir Ihnen mit unserem Beitrag eine Entscheidungshilfe zur Verfügung.

Vorab sei jedoch gesagt, eine physische Silberanlage eignet sich egal in welcher Form nicht zur kurzfristigen Spekulation. Der Erwerb von Münzen bzw. Barren geht mit einer spürbaren Preisdifferenz bei An- und Verkauf sowie einer Mehrwertsteuerbelastung einher. Entsprechend ist ein langfristiger Anlagehorizont empfehlenswert. Im Fokus stehen neben dem Eigentum vor allem der unmittelbare Zugriff und die langfristige Wertsicherung.

Nun zur Fragestellung. Grundsätzlich bieten Silberbarren aufgrund der vergleichbar geringen Herstellungskosten einen Preisvorteil gegenüber klassischen Silberanlagemünzen. Fraglich ist nur ob sich dieser mit Blick auf die Umschlagshäufigkeit bei Banken bzw. im Fachhandel auch auf die Preisgestaltung für den Edelmetallanleger übertragen lässt.

In unserem Beitrag möchten wir zunächst eine klassische Anlagemünze (Maple Leaf, Wiener Philharmoniker) mit einem 1-KG-Silberbarren vergleichen. Unter Berücksichtigung der Differenzbesteuerung notieren unsere Anlagemünzen rd. 17 bis 19,5% oberhalb der Börsennotierung des Edelmetalls. Der Silberbarren hingegen wird bei dem preiswertesten Edelmetallhändler etwa 20% oberhalb des Spotpreises angeboten.

Womit ist diese Preisdifferenz zu Gunsten der deutlich kleineren Stückelung zu erklären? In Deutschland wurden Silbermünzen aufgrund der bis 2014 geltenden Mehrwertsteuerbegünstigung lange Zeit gegenüber Silberbarren bevorzugt. Die hohen Umsätze und der damit einhergehend hohe Wettbewerb der Edelmetallanbieter begünstigen auch heute den Warenumschlag und damit den Preis der kleinen Stückelung. So erklärt es sich auch, dass selbst 5-Kilo-Barren nahezu keinen Preisvorzug gegenüber der Kiloausgabe ermöglichen.

Die weiter in hohen Stückzahlen gefertigten Kilomünzen der australischen Perth Mint wie z.B. der Silber Kookaburra bzw. der Silber Koala vereinen die Besonderheit des deutschen Silbermarkt und den Kostenvorteil der größeren Stückelungen, so dass sich Aufpreise von zwischen 15 und 19% auf den Materialwert inklusive Mehrwertsteuerbelastung realisieren lassen.

Nochmals leicht günstiger wird es bei den sogenannten Münzbarren, die seit 2007 speziell für den deutschen Markt gefertigt werden. Die Silber-Münzbarren sind trotz ihrer Barrenform offiziell Münzen, da dieser einer speziellen Ausgestaltung unterliegen. Der historische Mehrwertsteuervorteil dieser Ausgaben ist nicht mehr aktuell, gleichwohl sind Münzbarren mit einem Aufpreis von rd. 14% relativ preiswert. Anders als bei gängigen und in der Regel damit auch bankhandelsfähigen Münzen und Barren fehlt es dem Markt hier bisweilen an Liquidität, weshalb wir die genannten Kilomünzen bevorzugen. Hier ist im Bedarfsfall dann auch der Wiederverkauf größerer Stückzahlen problemlos möglich.

Unser Fazit: Mit Blick auf die hohe Akzeptanz der Anlagemünzen, deren Fälschungssicherheit, der oberhalb von Silberbarren platzierten Ankaufspreise sowie des günstigeren Preis/Leistungsverhältnisses sollten Privatanleger derzeit Silberanlagemünzen, speziell als Kiloausgabe, den Vorzug geben. Einzig beim Erwerb von privat lassen sich Barren, aufgrund der in Deutschland geringfügig schlechteren Handelbarkeit,  teils mit Preisvorteilen erwerben.

Wenig erfahrene Silber-Anleger möchten wir an dieser Stelle auf unsere häufig gestellten Fragen aufmerksam machen. Dort finden Sie einen Überblick der gängigen Anlagemünzen und eine Übersicht der in Deutschland beliebten Barrenhersteller.